Rom 2018

Rom 2018

Erbenhausen

Deutschland • 28 Mai 2018 •  22° • 813 m ü.NN • 50° 34′ 22.3″ N, 10° 4′ 54.3″ E

Mit einigen Zweifeln gestartet („Oh Gott, was mache ich da gerade? Bin ich verrückt geworden?“). Am Anfang schön durch das Ruhrgebiet, dann ins Sauerland, Waldecker Land und die wunderbare Rhön. Zum Schluss noch ein schöner Hagelschauer, aber am Ende jedoch den ersten Schritt gemacht und es war gut so! Das Hotel kenne ich schon und es liegt traumhaft ruhig auf dem Ellenbogen in der Thüringischen Rhön.

Schwarzach am Main

Deutschland • 29 Mai 2018 • 22° • 190 m ü. NN • 49° 48′ 25″ N, 10° 14′ 39″ E

Der zweite Tag, jetzt geht es nach München. Die Landschaft der Rhön ist ideal für eine Motorradtour. Die Lady müht sich tapfer an den Steigungen. 15 PS, mehr sind es eben nicht. Erste Pause am Mainufer. Läuft richtig gut. Strahlender Sonnenschein, herrlich.

Donaustufe Bertoldsheim

Deutschland • 29 Mai 2018 • 25° • 394 m ü. NN • 48° 44′ 45.04″ N, 11° 0′ 59.86″ E

Nächste Pause. Die Wärme nimmt zu. Ab jetzt fahre ich ohne Jacke, da der Wärmestau zu groß wird. Allerdings wird sich das am Abend noch als kleiner Fehler erweisen. Ich bin gut in der Zeit und habe es nicht eilig.

München-Schwabing

Deutschland • 29 Mai 2018 • 24° • 519 m ü. NN • 48° 9′ 40″ N, 11° 34′ 8″ E

Die Etappe war wirklich schön. Die Rhön und Oberbayern sind wunderbare Gebiete zum Fahren. Ich freue mich sehr, meine Verwandten wiederzusehen. Mein liebster Biergarten ruft ebenfalls. Leichter Sonnenbrand auf den Armen, die Jacke hätte geschützt. Gute Etappe. Wetter super. Mann glücklich.

Seefeld

Österreich • 30 Mai 2018 • 18° • 1.180 m ü. NN • 47° 19′ 46″ N, 11° 11′ 21″ E

Zwischenstopp. Die Lady braucht eine kleine Pause auf dem Weg zum Gardasee. Die Höhe macht ihr zunehmend zu schaffen und sie hat unter Volllast immer wieder mal Aussetzer. Wir haben Zeit.

Dann endlich in Italien! Die Stimmung ist großartig und ich höre die entsprechende Musik beim Fahren.

Toscolano-Maderno

Italien • 30 Mai 2018 • 25° • 86 m ü. NN • 45° 39′ 0″ N, 10° 37′ 0″ E

Ein aufregender Tag neigt sich dem Ende zu. Nachdem die Lady beim Brenneraufstieg böse gezickt hat (undichter Benzinschlauch am Vergaser, mit Kabelbinder und dem mitgenommenen Werkzeug in praller Sonne repariert), war die Abfahrt eine Freude.

 Nach über 400 km sitze ich jetzt entspannt am See und genieße Rotwein, Meeresfrüchtesalat und eine Pizza in einem Ristorante an der Piazza S. Marco in Toscolano-Maderno. Definitiv geht es mir gut. Mit dem Hotel habe ich auch einen Glücksgriff getan. Mein Zimmer hat einen wunderbaren Blick auf den See.

 Am nächsten Morgen fahre ich gegen 08:30 Uhr nach Pisa. Dann werde ich vermutlich auch eines dieser total „witzigen“ Bilder vom Turm machen.

Carrara

Italien • 31 Mai 2018 • 24° • 5 m ü. NN • 44° 5′ 0″ N, 10° 6′ 0″ E

Regen am Flughafen von Brescia, dort unter dem Vordach des Terminals eine Zwangspause eingelegt. Dann noch etwas Flachland und anschließend die Auffahrt in die Appenninen. Oben wurde es frisch und ein leichter Regenschauer hat mit eine Pause unter einem schützenden Baum beschert.

Dann endlich das Meer! Letzte Pause vor Pisa. Die Lady steht auf angeschütteten Bruchstücken des berühmten Carrara-Marmors aus den nahegelegenen Steinbrüchen. Eigentlich könnte ich jetzt schwimmen gehen, aber mich drängt es zur Weiterfahrt.

Pisa

Italien • 31 Mai 2018 • 22° • 4 m ü. NN • 43° 43′ 0″ N, 10° 24′ 0″ E

Heute Morgen vom Gardasee durch die Emiglia Romana, die Apenninen hoch und runter, durch die Toskana bis an die Küste bei La Spezia. Dann bis nach Pisa. In den Bergen etwas Regen und Kälte abbekommen. Dafür 30 Minuten später wieder richtig warm an der Riviera.

 Das B&B ist nett. Von da aus in gemütlichen 20 Minuten zum Turm gegangen und ein paar Schnappschüsse gemacht. Die Gastgeberin hat mir ein Restaurant empfohlen. Urig, mit Selbstbedienung und sehr lecker. Anschließend habe ich einen Platz entdeckt, auf dem ringsum Lokale waren und nur Italiener gesessen haben. Eine unglaublich dichte und fesselnde Atmosphäre. Ich habe mir einen Tisch ergattert und das alles in mich aufgesogen.

Morgen früh dann zum Wendepunkt der Reise. Rom! Ich freue mich schon sehr.

Monteverdi Marittimo

Italien • 1 Juni 2018 • 22° • 364 m ü. NN • 43° 11′ 0″ N, 10° 43′ 0″ E

Erste Pause auf dem Land. Himmlische Ruhe. Nur im Hintergrund plätschert ein Bach. Die Vorfreude auf Rom wächst.

Rom 1. Tag

Italien • 1 Juni 2018 • 26°• 37 m ü. NN • 41° 53′ 0″ N, 12° 29′ 0″ E

Der Verkehr in Rom war beherrschbar. Dank Navi habe ich mein B&B sofort gefunden. Liana wartete schon vor der Tür und hat mich total freundlich empfangen. Unfassbares Apartment. Besser als erwartet.

Ich habe eine ausführliche Einweisung in die Stadt mit tollen Tipps bekommen. Anschließend anständig geduscht und stadtfein gemacht. Dann zog es mich sofort zum Petersplatz, um einen ersten Blick auf den Dom werfen. In gemessenen gemütlichen 8 Minuten zu Fuß. Unglaublich. Ich habe ein Ziel meiner Reise erreicht!

Dann musste es noch eine Kugel Eis vor dem Essen sein. Jetzt sitze ich auf Empfehlung meiner tollen Gastgeberin in einem Restaurant um die Ecke an der Piazzale Gregorio VII. Wirklich empfehlenswert und sehr schmackhaft. Voller Vorfreude auf den morgigen Tag.

Rom 2. Tag

 Italien • 2 Juni 2018 • 27° • 37 m ü. NN • 41° 53′ 0″ N, 12° 29′ 0″ E

Heute Morgen um 08:15 Uhr zum Petersdom gegangen. Nur 20 min. gewartet. Glück gehabt. Man muss kein Christ sein, um von diesem Ort fasziniert zu sein. Einfach unglaublich. Und der Aufstieg in die Kuppel mit 551 Stufen hat sich definitiv gelohnt. Man hat einen faszinierenden Rundumblick auf die Stadt.

Danach habe ich mir die Engelsburg, den Trevibrunnen, die spanische Treppe und das Vittorio Emmanuele Denkmal angesehen. Und das alles am italienischen Nationalfeiertag. War kaum was los. 🙂 Aber es hat sich auch hier gelohnt.

Zum Schluss des Rundgangs einen Aperol Sprizz und Cozze. Wunderbar. Und heute Abend wieder im gleichen Restauraunt wie gestern gegessen. Köstlich. Dann hatte ich beim Wein die Idee, morgen direkt in Florenz zu übernachten. Gedacht, getan. Und nun die Landstraße von Siena nach Florenz im Plan. Auf Empfehlung eines Kegelbruders.

Florenz

 Italien • 3 Juni 2018 • 30° • 50 m ü. NN • 43° 47′ 0″ N, 11° 15′ 0″ E

Einmal Florenz im Schnelldurchlauf. Kurz zum Dom und zur Ponte Vecchio. Massen an Touristen. Stört mich mehr als in Rom. Dafür hat sich aber die kurzfristige Umbuchung gelohnt, sehr schönes Hotel in einem ehemaligen Kloster.

Die Fahrt durch die Toskana war wirklich schön. Auf den Nebenstraßen relativ wenig Verkehr. Aufgrund großer Müdigkeit mittags ein Schläfchen im Gras im Schatten eines Baumes gemacht.

Jetzt sitze ich gerade in einem netten kleinen Restaurant (Hosteria il Desco) und esse nochmal typisch Italienisch. Gegrillter Pulpo und Spaghetti Chianti.

Pieve di Coriano

Italien • 4 Juni 2018 • 27° • 16 m ü. NN • 45° 2′ 2″ N, 11° 6′ 25″ E

Zwangspause kurz vor Verona. Ein Gewitter naht. An einem verlassenen Möbelhaus einen Unterstand gefunden. Regenkleidung anziehen, Helm wechseln. Dann noch festgestellt, dass wie Lampe vom Scheinwerfer defekt ist. Aufgeschraubt, Lampe ausgetauscht. Läuft gerade nicht so.

Penegal

 Italien • 4 Juni 2018 • 14° • 1.737 m ü. NN • 46° 26′ 18.75″ N, 11° 13′ 0.13″ E

DAS war heute die bisher definitiv herausfordenste Etappe. Hauptscheinwerfer repariert. Kompletter Kleidungswechsel inkl. Helm wegen des aufziehenden Gewitters. Ein Rutscher in einer Ausfahrt (Gott sei Dank aufgefangen) und 2 Stunden Dauerregen. Zum Schluss musste die Lady wirklich kämpfen. Enge Kehren bis auf 1.737 m Höhe.

Die Kombi hängt über der Heizung, die Dusche war heiß und ausgiebig. Dafür ist das Hotel traumhaft gelegen und der Wirt sehr hilfsbereit und freundlich. Dazu ist der Ausblick einfach wunderbar.

Jetzt gibt es ein schmackhaftes 3-Gang-Menü mit Salatbüffet, dazu ein Traunsteiner vom Fass. Morgen geht es nach München zu Kerstin und Stefan. Ich freue mich wirklich sehr auf ein Wiedersehen.

München

Deutschland • 5 Juni 2018 • 24° • 519 m ü. NN • 48° 9′ 40″ N, 11° 34′ 8″ E

Highlights des Tages? Hmmm, zu allererst das wirklich schöne Telefonat mit unserer Tochter. Hatte Pipi in den Augen. Überhaupt waren die wenigen Telefonate heute sehr schön.

Ansonsten: Der gewollte Umweg über den Reschenpass hat zur längsten Etappe geführt, was die Fahrzeit betrifft. Das Hotel Penegal war ein lohnenswerter Halt auf der Tour. Die Aussicht über und in den Wolken ist atemberaubend. Die Tour verlief u.a. durch Marling an der Brennerei Unterthurner vorbei, die meinen geliebten Himbeergeist herstellt. Weiter durchs schöne Südtirol entlang des Etsch durch den Vinschgau hoch zum Reschenpass.

Hier musste sich die Lady arg quälen, aber am Ende hat die es geschafft und die Abfahrt und der erneute Anstieg zum Fernpass liefen gut. In Österreich bin ich dann um das Zugspitzmassiv gefahren, was mich an einen tollen Urlaub im August 2016 und an die Hochzeit von Kerstin und Stefan am Tegernsee erinnert hat.

Garmisch-Partenkirchen hat mich mit einem kurzen Regenschauer begrüßt, den ich aber nach den Erfahrungen des gestrigen Tages gekonnt ignoriert habe!J Die Fahrt durch das Voralpenland nach München war schön. Aber am Ende war ich mit einigen Pausen gut 10 Stunden im Sattel. Reicht für heute.

Abends im Biergarten mit Kerstin und Stefan über Gott und die Welt geredet und Haxe mit Knödel gegessen. Anschließend den besten Brandy meines Lebens getrunken. Hammer. Morgen ist ein fahrfreier Tag. Bin froh darüber.

München

 Deutschland • 6 Juni 2018 • 24° • 519 m ü. NN • 48° 9′ 40″ N, 11° 34′ 8″ E

Sooo. Die Reise geht in ihre Endphase. Und besser könnte es nicht sein. Ich freue mich wieder auf zu Hause und heute hat unser Sohn mich wunderbar mit einer tollen Nachricht überrascht. Jetzt sitze ich entspannt auf dem Viktualienmarkt und stoße auf ihn an.

Das Wetter ist herrlich, meine Stimmung tief entspannt. Danach konnte ich nicht am Tegernseer Bergkäse vorbeigehen. Die freundliche Dame hat ihn mir zurechtgeschnitten. Auf einer Bank auf dem Markt habe ich ihn genossen. Währenddessen rief ein Kegelbruder an, nur um mir zu sagen, wie begeistert er von meiner Tour ist. Das hat mich sehr gefreut.

Was soll ich sonst über diese Stadt schreiben? Ich war schon so oft hier und werde nicht oft hier sein. Hier fühle ich mich wohl. Besichtigen werde ich nichts. Ich lasse mich einfach durch die Stadt treiben. Wunderbar.

Im Café Renner am Marienplatz habe ich eine halbe Stunde mit einer älteren Dame über Gott und die Welt geredet. Wir waren glücklich (siehe Foto). Zwischendurch gab es eine Leberkässemmel. Am frühen Abend hat mich ein Gewitter nach Hause vertrieben. Später gibt es eine zünftige Brotzeit. Und morgen geht die Reise mit der längsten Etappe der Tour weiter. Hoffentlich ohne Regen.

Essen

 Deutschland • 7 Juni 2018 • 22° • 51° 27′ 29.05″ N, 7° 0′ 53.14″ E

Was für ein Finale der Tour. Habe während der Fahrt heute beschlossen, direkt nach Hause zu fahren. Ab Frankfurt immer wieder Regen. Ab Köln Dauerregen, Gewitter und Hagel. Ich bin im schlimmsten Unwetter nach Hause gekommen. Nass bis auf die Knochen.

Hat aber meiner Stimmung keinen Abbruch getan. Jetzt sitze ich glücklich mit einem Gin Mare im Bonner Hof und freue mich, es geschafft zu haben. Ich habe auf dieser Reise einige interessante Menschen kennengelernt, nicht zuletzt mich. Auch möchte ich mich bei denjenigen bedanken, die meine Tour aktiv verfolgt haben und mich auch motiviert und unterstützt haben. Kegelbrüder, Verwandte, Freunde, die unbekannte Dame in München und natürlich meine Familie.

Ach ja, und vielleicht auch der liebe Gott, wenn ich schon im Petersdom war. Rom! Ich habe es tatsächlich bis dahin geschafft. Was für eine Stadt, was für eine Atmosphäre. Das Navi sagte heute zurecht zum letzten Mal: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“!